Wirtschafts­soziologie

Die Wirtschaftssoziologie versteht sich als Alternative zur neoklassisch geprägten Mainstream-Ökonomik. Wie die Medientheorie erblickt auch die Soziologie im Geld mehr als einen bloßen Schleier. Hinterfragt wird ebenfalls ein Denken in Gleichgewichten, wobei insbesondere die von der neoklassischen Ökonomik offerierten Synthesefiguren (etwa der Walrasianische Auktionator) durch realistischere Blickwinkel ersetzt werden. Daraus folgt: Zum einen wird ausgeleuchtet, wie Geld als Katalysator sozialer Formbildungsprozesse wirkt und auf diesem Wege Dynamik und Krisenhaftigkeit generiert. Zum anderen wird aber auch auf die Heterogenität der Geldmedien sowie auf die „Indexikalität“ der Geldverwendung abgestellt: Geld fungiert nicht nur als ein gesellschaftlicher Automatismus, sondern wird auch personalisiert, mit Sinn aufgeladen sowie subvertiert. Gerade das Spannungsfeld dieser beiden Linien bietet eine gute Ausgangslage, Aspekte postmonetärer Vergesellschaftung zu erforschen.